Carpe diem!“ So sagte bereits der römische Dichter Horaz. „Nutze den Tag!“, „Genieße den Tag!“, „Lebe jeden Moment!“? Man ist sich uneins, was der Spruch nun eigentlich bedeuten mag. Warum sprechen die Schülerinnen und Schüler nicht im Fach Praktische Philosophie darüber?

Praktische Philosophie (PP) wird an unserer Schule ab Klasse 7 angeboten und findet einstündig alternativ zum Fach Religion statt. Wichtig ist neben der Vermittlung von festgelegten Inhalten vor allem die Ausbildung sozialer und personaler Kompetenzen bei unseren Schülerinnen und Schülern. Praktische Philosophie fördert und festigt Toleranz gegenüber Verschiedenheit und Andersdenkenden. Das Aufeinandertreffen von Schülergruppen mit vielleicht unterschiedlicher religiöser Anschauung oder kulturellem Hintergrund macht den Unterricht spannend und ermöglicht ein buntes Miteinander.

Philosophieren heißt Nachdenken, Diskutieren, Argumentieren oder Experimentieren mit den eigenen Gedanken: „Was wäre, wenn…?“ Es gibt im Unterschied zu anderen Fächern selten ein Richtig oder Falsch, hier darf miteinander gesprochen und individuelle Sichtweisen offen mitgeteilt und ausgetauscht werden.

Es werden immer auch Inhalte in den Unterricht eingebunden, die sich aus aktuellen Anlässen ergeben, beispielsweise die Debatte um die Organspende. Bei allen Themengebieten wird darauf geachtet, die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler einzubeziehen.

Die Themen sind vielfältig und abwechslungsreich. So wird zum Beispiel das Thema „Freundschaft“ in Jahrgang 7 großgeschrieben, das besonders für Kinder in dieser Altersstufe von Bedeutung ist. In höheren Stufen setzen sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit Vor- und Nachteilen der digitalen Welt auseinander, in der sie leben, sie philosophieren zum Begriff des „Glücks“ oder thematisieren die Menschen- und Kinderrechte.