7c erkundet Metall-Geschichte in der Region

Unsere Klasse 7c hat kürzlich im Rahmen unseres NW-Themas „Metalle“ eine spannende Exkursion zur Wendener Hütte, einem ehemaligen Eisenhüttenwerk, unternommen. Die Führung durch das Gelände, geleitet von einer hervorragenden Führerin, erweckte den faszinierenden Prozess „vom Erz zum Eisen“ zum Leben und bot uns einen einzigartigen Einblick in die historische Eisenproduktion.

Die Entwicklung der Eisenproduktion

Wir erfuhren, dass die Wendener Hütte vom Rennofen zum Flussofen überging. Dies war ein bedeutender Schritt, da der Flussofen keine komplette Neuerrichtung erforderte und, was besonders wichtig war, die Produktion von Gusseisen ermöglichte. Das entscheidende Element, das diesen Fortschritt ermöglichte, war die geschickte Nutzung der Wasserkraft.

Leben und Arbeiten in der Hütte

Unsere Führerin erklärte uns die sorgfältige Organisation des Eisenhüttenwerks. Wir sahen die Bereiche für das Rohstoffmagazin und die Erzlagerung, die für eine kontinuierliche Produktion unerlässlich waren. Dabei entdeckten wir im Rohstofflager die zugemauerten Luken in den Wänden, die man aber immer noch gut erkennen kann – ein spannendes Detail aus vergangenen Zeiten. Ein wichtiger Bestandteil war der Holzkohlemeiler, in dem Holz langsam verkohlt wurde. Dieser Prozess dauerte etwa zwei Tage, um genügend Brennstoff für drei Schmelztage zu erzeugen. Die Rohstoffe wurden mit Pferde- und Ochsenkarren zum Gelände transportiert.

Interessanterweise war die Arbeit in der Hütte nicht durchgehend. Im Sommer ruhte der Betrieb, da die Bauern ihre Tiere für die Landwirtschaft benötigten, was die gegenseitige Abhängigkeit von Industrie und Landwirtschaft in jener Zeit verdeutlicht.

Die Kraft des Wassers

Das ausgeklügelte Wassermanagementsystem war besonders beeindruckend. Der Obergraben versorgte die Hütte mit Wasser und hielt einen höheren Wasserstand als die Hütte selbst. Ursprünglich hatte er einen 1 km langen Zulauf, der bei der Erweiterung des Ofens auf 3 km verlängert wurde. Diese konstante Wasserversorgung war entscheidend für den Antrieb der Maschinen.

Wir erfuhren, dass der Ofen zweimal im Jahr für jeweils vier Monate in Betrieb war, genauer gesagt im Frühjahr und Herbst. Während dieser Perioden wurde Roheisen hergestellt, wobei alle acht Stunden flüssiges Eisen entnommen wurde.

Vom Roheisen zum fertigen Produkt

Nach der Roheisenproduktion wurde das Eisen weiterverarbeitet. Es wurde gereinigt und dann zur Hammerschmiede und Schmiede gebracht. Die Hammerschmiede, angetrieben von einem großen Wasserrad, spielte eine entscheidende Rolle bei der Formgebung und Veredelung des Eisens.

Unsere Führerin beleuchtete auch das Leben der Arbeiter. Ein „Hüttenmann“ erhielt einen eher bescheidenen Lohn: einen Mantel pro Monat. Dieses Detail vermittelte uns ein Gefühl für die harten Realitäten des Lebens und Arbeitens zu jener Zeit.

Historischer Kontext – Industrialisierung und die Schließung der Hütte

Die Tour endete mit einer Diskussion über den breiteren Kontext der Industrialisierung und das wachsende Problem der Holzknappheit, die letztendlich den Betrieb von Anlagen wie der Wendener Hütte beeinflussten. Die Wendener Hütte wurde schließlich 1866 geschlossen, was ein deutliches Zeichen für die Veränderungen in der Eisenproduktion und das Aufkommen modernerer, industrieller Methoden ist.

Wir möchten uns ganz herzlich bei unserer Führerin bedanken. Die Führung war sehr interessant, kurzweilig und besonders kindernah gestaltet, sodass alle Schülerinnen und Schüler begeistert waren!